Aktuelle Informationen2018-02-26T13:29:37+00:00

 

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Schenkungsteuer: Einlage eines Familienheims in eine Ehegatten-GbR

Die Steu­er­be­frei­ung für die leb­zei­ti­ge Zuwen­dung eines Fami­li­en­heims unter Ehe­gat­ten kann auch dann zu gewäh­ren sein, wenn der eine Ehe­gat­te das Fami­li­en­heim in eine Ehe­gat­ten-GbR ein­legt, an der die Ehe­gat­ten zu glei­chen Tei­len betei­ligt sind. Dies hat der Bun­des­fi­nanz­hof (BFH) entschieden.

Im Streit­fall waren der Klä­ger und sei­ne Ehe­frau je zu ½ Gesell­schaf­ter einer im Jahr 2020 durch nota­ri­ell beur­kun­de­ten Ver­trag errich­te­ten GbR. Die Ehe­frau war Allein­ei­gen­tü­me­rin eines mit einem Wohn­haus bebau­ten Grund­stücks, das die Ehe­leu­te selbst zu eige­nen Wohn­zwe­cken nutz­ten (Fami­li­en­heim). In der­sel­ben nota­ri­el­len Urkun­de über­trug die Ehe­frau unent­gelt­lich das Fami­li­en­heim in das Gesell­schafts­ver­mö­gen der GbR. Die hier­durch zuguns­ten des Klä­gers bewirk­te Berech­ti­gung an dem Grund­stück bezeich­ne­ten die Ehe­gat­ten als unent­gelt­li­che ehe­be­ding­te Zuwen­dung der Ehe­frau an den Klä­ger. Der Klä­ger gab eine Schen­kung­steu­er­erklä­rung ab und bean­trag­te die Steu­er­be­frei­ung für ein Fami­li­en­heim nach § 13 Abs. 1 Nr. 4a des Erb­schaft­steu­er- und Schen­kung­steu­er­ge­set­zes (ErbStG).

Das Finanz­amt (FA) sah den Klä­ger durch die unent­gelt­li­che Über­tra­gung zwar in Höhe des hälf­ti­gen Werts des Fami­li­en­heims als berei­chert an und setz­te ent­spre­chend Schen­kung­steu­er fest. Die bean­trag­te Steu­er­be­frei­ung gestand es ihm aller­dings nicht zu.

Mit der Kla­ge vor dem Finanz­ge­richt (FG) hat­te der Klä­ger Erfolg. Der BFH schloss sich der Auf­fas­sung des FG an und wies die durch das FA ein­ge­leg­te Revi­si­on als unbe­grün­det zurück. Zivil­recht­lich hat durch die unent­gelt­li­che Über­tra­gung zwar die GbR als eigen­stän­di­ger Rechts­trä­ger Eigen­tum an dem bebau­ten Grund­stück erlangt. Für die Schen­kung­steu­er wird aller­dings der an der GbR als Gesell­schaf­ter betei­lig­te Ehe­gat­te unab­hän­gig vom Zivil­recht als in Höhe des hälf­ti­gen Mit­ei­gen­tums­an­teil an dem Fami­li­en­heim berei­chert ange­se­hen. Des­halb ist es fol­ge­rich­tig, auch für die Fra­ge der Steu­er­be­frei­ung auf den berei­cher­ten Gesell­schaf­ter-Ehe­gat­ten abzu­stel­len und ihm die Steu­er­be­frei­ung nach § 13 Abs. 1 Nr. 4a ErbStG zu gewähren.

BFH, Pres­se­mit­tei­lung vom 23.10.2025 zu Urteil vom 04.06.2025, II R 18/23

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