Aktuelle Informationen2018-02-26T13:29:37+00:00

 

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LBF NRW wertet zweites großes Datenpaket zu Krypto-Geschäften aus

Die nord­rhein-west­fä­li­sche Steu­er­fahn­dung geht vor­an beim Kampf gegen Steu­er­hin­ter­zie­hung bei Gewin­nen in Kryp­to­wäh­run­gen. Daten aus einem Aus­kunfts­er­su­chen wer­den jetzt deutsch­land­weit an Fahn­dungs­be­hör­den verteilt. 

Das Lan­des­amt zur Bekämp­fung der Finanz­kri­mi­na­li­tät (LBF NRW) ver­schärft sei­ne Maß­nah­men gegen Steu­er­hin­ter­zie­hung im Zusam­men­hang mit Kryp­to­wäh­run­gen. Grund­la­ge ist ein umfang­rei­ches Daten­pa­ket, das dem LBF NRW aktu­ell zur Aus­wer­tung vor­liegt. Bereits 2023 hat­te die nord­rhein-west­fä­li­sche Steu­er­fahn­dung ein ers­tes Sam­mel­aus­kunfts­er­su­chen gestellt, Daten von einer Han­dels­platt­form erhal­ten und dar­aus resul­tie­ren­de Steu­er­schul­den eingefordert.

Nach dem ers­ten erfolg­rei­chen Sam­mel­aus­kunfts­er­su­chen liegt in Nord­rhein-West­fa­len nun­mehr ein zwei­tes Daten­pa­ket über den Han­del mit Kryp­to­wäh­run­gen aus dem gesam­ten Bun­des­ge­biet vor. Nach der­zei­ti­gem Kennt­nis­stand umfasst es ins­ge­samt knapp 4000 Steu­er­fäl­le. Die Daten wer­den von den Exper­tin­nen und Exper­ten im Lan­des­amt auf­be­rei­tet und anschlie­ßend bun­des­weit zur wei­te­ren steu­er­li­chen Bear­bei­tung an die zustän­di­gen Stel­len verteilt.

»Der Han­del mit Kryp­to­wäh­run­gen ist kei­ne Rand­er­schei­nung mehr – und der Markt wächst wei­ter«, erklärt Ste­pha­nie Thien, Lei­te­rin des LBF NRW. »Die Aus­wer­tun­gen zei­gen klar: Es geht hier nicht nur um Kleinst­be­trä­ge, son­dern auch um erheb­li­che Sum­men, die beim Han­del mit Kryp­to­wäh­run­gen erzielt wer­den. Sol­che Gewin­ne sind nicht zu über­se­hen und müs­sen in der Steu­er­erklä­rung ange­ge­ben werden.«

Die Fäl­le, die sich aus dem ers­ten Aus­kunfts­er­su­chen für Nord­rhein-West­fa­len erge­ben hat­ten, wur­den mitt­ler­wei­le zu gro­ßen Tei­len abschlie­ßend bear­bei­tet mit einem bis­he­ri­gen Mehr­ergeb­nis in hoher ein­stel­li­ger Mil­lio­nen­hö­he (Stand August 2025). Die Auf­ar­bei­tung ins­be­son­de­re der ermitt­lungs­in­ten­si­ven Fäl­le ist aber noch nicht abge­schlos­sen, so dass im end­gül­ti­gen Ergeb­nis eine deut­lich höhe­re Sum­me zu erwar­ten ist. 

»Die Akzep­tanz unse­res Steu­er­sys­tems hängt maß­geb­lich davon ab, dass die Men­schen es gerecht fin­den. Die­ses Gerech­tig­keits­ge­fühl wird zer­stört, wenn sich Ein­zel­ne sys­te­ma­tisch der Besteue­rung ent­zie­hen«, betont Minis­ter der Finan­zen Dr. Mar­cus Optendrenk. »Wer glaubt, der Rechts­staat hat in der digi­ta­len Welt kei­nen Zugriff, irrt. Wir set­zen die Steu­er­pflicht über­all durch. Das sind wir den ehr­li­chen Bür­ge­rin­nen und Bür­gern schuldig.«

Zum Hin­ter­grund: Gewin­ne aus der Ver­äu­ße­rung von Kryp­tower­ten im Pri­vat­ver­mö­gen wie bei­spiels­wei­se Bit­co­in und Ether sind inner­halb der ein­jäh­ri­gen Ver­äu­ße­rungs­frist steu­er­pflich­tig und in der Ein­kom­men­steu­er­erklä­rung anzu­ge­ben. Auch Tätig­kei­ten wie Mining, For­ging, Sta­king oder Len­ding im Zusam­men­hang mit Kryp­tower­ten im Pri­vat­ver­mö­gen müs­sen erklärt werden. 

Das LBF NRW bün­delt seit Anfang 2025 die gesam­te nord­rhein-west­fä­li­sche Steu­er­fahn­dung mit rund 1200 Exper­tin­nen und Exper­ten. Mit sei­nen Regio­nal­ab­tei­lun­gen, dar­un­ter die Abtei­lung Ost-West­fa­len in Bie­le­feld, bekämpft es Steu­er­be­trug, Geld­wä­sche und Cyber­crime –in enger Zusam­men­ar­beit mit Poli­zei, Staats­an­walt­schaft und inter­na­tio­na­len Partnerbehörden.

Minis­te­ri­um der Finan­zen des Lan­des Nord­rhein-West­fa­len, Pres­se­mit­tei­lung vom 25.9.2025

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