Aktuelle Informationen2018-02-26T13:29:37+00:00

 

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Entwurf eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Energiesteuer- und des Stromsteuergesetzes

Mit dem Drit­ten Gesetz zur Ände­rung des Ener­gie­steu­er- und des Strom­steu­er­ge­set­zes soll die Strom­steu­er­ent­las­tung für poten­ti­ell über 600.000 Unter­neh­men des Pro­du­zie­ren­den Gewer­bes und der Land- und Forst­wirt­schaft nach § 9b StromStG bis auf den EU-Min­dest­steu­er­satz ver­ste­tigt werden.

Zur Umset­zung wei­te­rer Vor­ga­ben des Koali­ti­ons­ver­trags ins­be­son­de­re mit Blick auf die The­men­fel­der Elek­tro­mo­bi­li­tät, bidi­rek­tio­na­les Laden, Ener­gie­spei­cher, erneu­er­ba­re Ener­gie­trä­ger, Ver­ein­fa­chung dezen­tra­ler Strom­ver­sor­gung sowie Büro­kra­tie­ab­bau wird zudem die Geset­zes­in­itia­ti­ve zur Moder­ni­sie­rung des Strom- und Ener­gie­steu­er­rechts aus der letz­ten Legis­la­tur (ver­glei­che BT-Druck­sa­che 20/12351) erneut aufgegriffen.

Die Schwer­punk­te des Geset­zes sind mithin: 

  • Die Strom­steu­er­ent­las­tung nach § 9b StromStG bis auf den EU-Min­dest­steu­er­satz wird für poten­ti­ell über 600.000 Unter­neh­men des Pro­du­zie­ren­den Gewer­bes und der Land- und Forst­wirt­schaft verstetigt.

  • Im Bereich der Elek­tro­mo­bi­li­tät wird die aus dem Ener­gie­wirt­schafts­recht bekann­te Letzt­ver­brau­cher­fik­ti­on an Lade­punk­ten in das Strom­steu­er­recht über­tra­gen, womit fort­an Ein­zel­fall­prü­fun­gen von kom­ple­xen Geschäfts­mo­del­len »inner­halb der Lade­säu­le« entfallen.

  • Für das bidi­rek­tio­na­le Laden wer­den kla­re Vor­ga­ben geschaf­fen. Die­se ver­hin­dern, dass Nut­zer von E‑Fahrzeugen zum Ver­sor­ger und Steu­er­schuld­ner werden.

  • Strom­spei­cher wer­den tech­no­lo­gie­of­fen neu defi­niert. Mehr­fach­be­steue­run­gen für ein- und aus­ge­speis­ten Strom wer­den somit vermieden.

  • Im Strom­steu­er­recht wird die soge­nann­ten Anla­gen­ver­klam­me­rung bei der dezen­tra­len Strom­erzeu­gung auf­ge­ho­ben und für die Beur­tei­lung der Steu­er­be­frei­un­gen künf­tig durch einen ein­heit­li­chen Anla­gen­be­griff auf den Stand­ort der jewei­li­gen Strom­erzeu­gungs­an­la­ge abge­stellt (Ver­ein­fa­chung dezen­tra­ler und steu­er­be­frei­ter Stromverwendung).

  • Das Strom- und Ener­gie­steu­er­recht wird zudem an EU-recht­li­che Vor­ga­ben ange­passt und im Bereich der Rege­lun­gen im Zusam­men­hang mit der Strom­erzeu­gung ver­schlankt. Im Ener­gie­steu­er­be­reich wird dazu der EU-recht­lich vor­ge­ge­be­ne Grund­satz der Befrei­ung aller zur Strom­erzeu­gung ein­ge­setz­ten Ener­gie­er­zeug­nis­se ver­ein­heit­licht. Zudem ist Strom aus Bio­mas­se, Klär- und Depo­nie­gas künf­tig wie­der rechts­si­cher in Anla­gen bis 2 Mega­watt elek­tri­scher Leis­tung (ent­spricht einer Gesamt­feue­rungs­wär­me­leis­tung von typi­scher­wei­se zwi­schen 5 und 7 Mega­watt) von der Strom­steu­er befreit, ohne ein auf­wen­di­ges Nach­weis­sys­tem für den Ein­satz nach­hal­ti­ger Bio­mas­se für strom­steu­er­recht­li­che Zwe­cke eta­blie­ren zu müssen.

  • Zusätz­lich wer­den zum Zwe­cke des Büro­kra­tie­ab­baus Anzei­ge- und Berichts­pflich­ten ver­rin­gert (z. B. in Mieterstromkonstellationen).

Das Gesetz soll im Wesent­li­chen zum 1. Janu­ar 2026 in Kraft treten.

Refe­ren­ten­ent­wurf: Refe­ren­ten­ent­wurf eines Drit­ten Geset­zes zur Ände­rung des Ener­gie­steu­er- und des Stromsteuergesetzes

Bun­des­mi­nis­te­ri­um der Finan­zen 23.7.2025

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