Aktuelle Informationen2018-02-26T13:29:37+00:00

 

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Statthafte Klageart und Klagefrist für die Geltendmachung eines Auskunftsanspruchs nach Art. 15 DSGVO

Der Bun­des­fi­nanz­hof (BFH) hat ent­schie­den, dass statt­haf­te Kla­ge­art für die gericht­li­che Gel­tend­ma­chung eines gegen eine Behör­de gerich­te­ten Anspruchs aus Art. 15 Abs. 1 und Abs. 3 Satz 1 i.V.m. Art. 12 Abs. 5 Satz 1 der Daten­schutz-Grund­ver­ord­nung (DSGVO) auf Zur­ver­fü­gung­stel­lung einer Kopie der ver­ar­bei­te­ten per­so­nen­be­zo­ge­nen Daten die Ver­pflich­tungs­kla­ge gemäß § 40 Abs. 1 Alter­na­ti­ve 2 der Finanz­ge­richts­ord­nung (FGO) ist.

Er schließt sich damit der Auf­fas­sung des Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richts (BVerwG) an (vgl. Urtei­le vom 30.11.2022 6 C 10.21, Rz 14, und vom 16.09.2020 6 C 10.19, Rz 12). Damit gilt die in § 47 Abs. 1 FGO gere­gel­te Kla­ge­frist von einem Monat.

Im Urteils­fall hat­te der Klä­ger erst nach Ablauf eines Jah­res nach Ableh­nung sei­nes Antrags auf Aus­kunft nach Art. 15 Abs. 1 und 3 DSGVO durch das Finanz­amt und damit gemäß § 55 Abs. 2 Satz 1, § 47 Abs. 1 der (FGO) – trotz feh­len­der Rechts­be­helfs­be­leh­rung – ver­spä­tet Kla­ge vor dem Finanz­ge­richt erho­ben. Der BFH stellt nun klar, dass eine Kla­ge auf Aus­kunft gemäß Art. 15 DSGVO nicht los­ge­löst von der in § 47 Abs. 1 FGO bezie­hungs­wei­se in § 55 Abs. 2 Satz 1 FGO gere­gel­ten Fris­ten erho­ben wer­den kann. Weder aus der DSGVO noch aus den uni­ons­recht­li­chen Grund­sät­zen der Äqui­va­lenz und Effek­ti­vi­tät lässt sich ablei­ten, dass eine sol­che Kla­ge »jeder­zeit« mög­lich sein muss.

BFH, Pres­se­mit­tei­lung vom 12.6.2025 zu Urteil vom 06.05.2025, IX R 2/23

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