Aktuelle Informationen2018-02-26T13:29:37+00:00

 

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BMF: 31. Sitzung des Stabilitätsrates am 12. Juni 2025

Der Sta­bi­li­täts­rat tag­te am 12. Juni 2025 unter dem Vor­sitz des Bun­des­mi­nis­ters der Finan­zen, Lars Kling­beil, und des Minis­ters der Finan­zen des Lan­des Nord­rhein-West­fa­len, Dr. Mar­cus Optendrenk.

Nach­dem die Bun­des­re­gie­rung mit der Euro­päi­schen Kom­mis­si­on auf­grund der vor­ge­zo­ge­nen Wahl zum Deut­schen Bun­des­tag eine Ver­schie­bung der Abga­be des ers­ten deut­schen mit­tel­fris­ti­gen finanz­po­li­tisch-struk­tu­rel­len Plans (FSP) gemäß den Bestim­mun­gen des refor­mier­ten Sta­bi­li­täts- und Wachs­tums­pakts (SWP) ver­ein­bart hat­te, wird Deutsch­land den FSP bei der Euro­päi­schen Kom­mis­si­on ein­rei­chen, sobald die not­wen­di­gen Vor­aus­set­zun­gen vor­lie­gen. Im FSP ist ein Net­to­aus­ga­ben­pfad fest­zu­le­gen, der trag­fä­hi­ge öffent­li­che Finan­zen sicher­stellt. Der Sta­bi­li­täts­rat wird zu die­sem Net­to­aus­ga­ben­pfad eine Stel­lung­nah­me abge­ben und anschlie­ßend des­sen Ein­hal­tung überwachen.

Ende April hat die Bun­des­re­gie­rung erst­ma­lig den jähr­li­chen Fort­schritts­be­richt gemäß dem refor­mier­ten SWP bei der Euro­päi­schen Kom­mis­si­on ein­ge­reicht. Die­ser hat das Sta­bi­li­täts­pro­gramm und das Natio­na­le Reform­pro­gramm abge­löst. Die dar­in beschrie­be­ne Pro­jek­ti­on mit Stich­tag 31. März geht für das Jahr 2025 von einem gesamt­staat­li­chen Defi­zit von 2 ½ Pro­zent des BIP und einer Maas­tricht-Schul­den­quo­te von 62 ¾ Pro­zent des BIP aus, berück­sich­tigt aber noch nicht die Aus­wir­kun­gen der im März erfolg­ten Grund­ge­setz­än­de­run­gen – die Bereichs­aus­nah­me für ver­tei­di­gungs­re­le­van­te Aus­ga­ben von der Schul­den­brem­se, das Son­der­ver­mö­gen Infra­struk­tur und Kli­ma­neu­tra­li­tät in Höhe von bis zu 500 Mrd. Euro und den struk­tu­rel­len Ver­schul­dungs­spiel­raum für die Län­der in Höhe von 0,35 Pro­zent des BIP. Die hier­durch hin­zu­ge­won­ne­nen natio­na­len fis­ka­li­schen Spiel­räu­me ste­hen in einem Span­nungs­ver­hält­nis zu den Anfor­de­run­gen der euro­päi­schen Fiskalregeln.

Der Sta­bi­li­täts­rat erkennt die fis­ka­li­sche Not­wen­dig­keit an, die Natio­na­le Aus­weich­klau­sel für Ver­tei­di­gungs­aus­ga­ben zu akti­vie­ren, wie von der Bun­des­re­gie­rung bean­tragt. Die­se fis­ka­li­schen Spiel­räu­me sind erfor­der­lich, um den hohen Risi­ken für die deut­sche und euro­päi­sche Sicher­heits­ar­chi­tek­tur zu begegnen.

Die Finanz­mi­nis­te­rin­nen und Finanz­mi­nis­ter waren sich in der Sit­zung einig, dass die Ein­hal­tung der euro­päi­schen Fis­kal­re­geln in naher Zukunft mit Anstren­gun­gen auf allen staat­li­chen Ebe­nen ver­bun­den sein dürf­te. Für eine trag­fä­hi­ge Finanz­po­li­tik – sowohl im natio­na­len als auch im euro­päi­schen Kon­text – sei eine Stär­kung des Poten­zi­al­wachs­tums unab­ding­bar. Dazu sei­en eine Inves­ti­ti­ons­of­fen­si­ve und kom­ple­men­tär hier­zu Struk­tur­re­for­men notwendig.

In die­sem Zusam­men­hang begrüßt der Sta­bi­li­täts­rat, dass das neue Son­der­ver­mö­gen Infra­struk­tur und Kli­ma­neu­tra­li­tät einen erheb­li­chen Bei­trag zur Sti­mu­lie­rung des Wachs­tums leis­ten kann. Vor­aus­set­zung hier­für ist, dass die Mit­tel ziel­ge­rich­tet für Infra­struk­tur­in­ves­ti­tio­nen ein­ge­setzt wer­den, die wirk­sam zu einer zusätz­li­chen Stär­kung des Wachs­tums­po­ten­zi­als bei­tra­gen. Zudem müss­ten Bund, Län­der und Kom­mu­nen eine kon­se­quen­te Über­prü­fung der Aus­ga­ben vor­neh­men und alle staat­li­chen Auf­ga­ben auf ihre Not­wen­dig­keit über­prü­fen, um trag­fä­hi­ge Finan­zen sicher­zu­stel­len und den euro­päi­schen Fis­kal­re­geln unter Nut­zung ihrer Fle­xi­bi­li­tä­ten zu entsprechen.

Die Beschlüs­se und die Bera­tungs­un­ter­la­gen wer­den ver­öf­fent­licht unter: www.stabilitaetsrat.de.

Bun­des­mi­nis­te­ri­um der Finan­zen, Pres­se­mit­tei­lung vom 12.6.2025

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