Steuerlexikon2017-12-21T10:19:46+00:00

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Abzugsverbot

Nach § 3c EStG dür­fen Aus­ga­ben, soweit sie mit steu­er­frei­en Ein­nah­men in unmit­tel­ba­rem wirt­schaft­li­chem Zusam­men­hang ste­hen, nicht als Betriebs­aus­ga­ben oder Wer­bungs­kos­ten abge­zo­gen wer­den. Ein antei­li­ger Abzug von Aus­ga­ben ist zuge­las­sen, wenn sie mit in § 3 Nr. 40, Nr. 40a und Nr. 70 EStG genann­ten Ein­nah­men im wirt­schaft­li­chen Zusam­men­hang stehen.

Eben­falls vom Abzugs­ver­bot betrof­fen sind nach § 12 EStG Auf­wen­dun­gen der pri­va­ten Lebens­füh­rung, die weder Wer­bungs­kos­ten, Son­der­aus­ga­ben noch außergewöhnliche Belas­tun­gen sind. Das heißt, die­se Auf­wen­dun­gen dür­fen das steu­er­pflich­ti­ge Ein­kom­men nicht min­dern. § 12 EStG kon­kre­ti­siert das Abzugs­ver­bot wie folgt:

  • die für den Haus­halt des Steu­er­pflich­ti­gen und für den Unter­halt sei­ner Familienangehörigen auf­ge­wen­de­ten Beträge. Dazu gehören auch die Auf­wen­dun­gen für die Lebens­füh­rung, die die wirt­schaft­li­che oder gesell­schaft­li­che Stel­lung des Steu­er­pflich­ti­gen mit sich bringt, auch wenn sie zur ¶rderung des Berufs oder der ¤tigkeit des Steu­er­pflich­ti­gen erfolgen;

  • frei­wil­lig erbrach­te Zuwen­dun­gen (– wie z.B. frei­wil­li­ge erbrach­te Unter­halts­zah­lun­gen –), Zuwen­dun­gen auf Grund einer frei­wil­lig begrün­de­ten Rechts­pflicht und Zuwen­dun­gen an eine gegenü­ber dem Steu­er­pflich­ti­gen oder sei­nem Ehe­gat­ten gesetz­lich unter­halts­be­rech­tig­te Per­son oder deren Ehe­gat­ten, auch wenn die­se Zuwen­dun­gen auf einer beson­de­ren Ver­ein­ba­rung beruhen;

  • die Steu­ern vom Ein­kom­men und sons­ti­ge Per­so­nen­steu­ern sowie die Umsatz­steu­er für Umsätze, die Ent­nah­men sind, und die Vorsteuerbeträge auf Auf­wen­dun­gen, für die das Abzugs­ver­bot des § 12 Num­mer 1 oder des § 4 Absat­z 5 Sat­z 1 Num­mer 1 bis 5, 7 oder Absat­z 7 EStG gilt; das gilt auch für die auf die­se Steu­ern ent­fal­len­den Nebenleistungen;

  • in einem Straf­ver­fah­ren fest­ge­setz­te Geld­stra­fen, sons­ti­ge Rechts­fol­gen vermögensrechtlicher Art, bei denen der Straf­cha­rak­ter über­wiegt, und Leis­tun­gen zur Erfül­lung von Auf­la­gen oder Wei­sun­gen, soweit die Auf­la­gen oder Wei­sun­gen nicht ledig­lich der Wie­der­gut­ma­chung des durch die Tat ver­ur­sach­ten Scha­dens dienen;

  • Auf­wen­dun­gen des Steu­er­pflich­ti­gen für sei­ne erst­ma­li­ge Berufs­aus­bil­dung oder für ein Erst­stu­di­um, das zugleich eine Erst­aus­bil­dung ver­mit­telt, wenn die­ses Erst­stu­di­um nicht im Rah­men eines Dienstverhältnisses stattfindet.

Nach Recht­spre­chung des Bun­des­fi­nanz­hofs können Auf­wen­dun­gen, die zum Teil der pri­va­ten Lebens­füh­rung zuzu­ord­nen sind und zum ande­ren Teil beruf­lich ver­an­lasst sind, mit dem beruf­lich ver­an­lass­ten Teil als Wer­bungs­kos­ten steu­er­lich berück­sich­tigt wer­den (Bun­des­fi­nanz­hof, Urteil vom 21.9.2009, GrS 1/06). So hat der Bun­des­fi­nanz­hof bei einer teil­wei­se pri­vat und teil­wei­se beruf­lich ver­an­lass­ten Bil­dungs­rei­se die dem beruf­li­chen Anteil zuor­den­ba­ren Kos­ten als Wer­bungs­kos­ten­ab­zug aner­kannt (Bun­des­fi­nanz­hof, Urteil vom 21.4.2010, VI  5/07).

Gesetze und Urteile (Quellen)

BFH 21.09.2009, GrS 1/06

BFH 21.04.2010, VI  5/07

§ 3c EStG

§ 12 EStG

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