Aktuelle Informationen2018-02-26T13:29:37+00:00

 

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Stipendium während der Corona-Pandemie

Das Finanz­ge­richt Ber­lin-Bran­den­burg hat ent­schie­den, dass ein Künst­ler die von der öffentlichen Hand geleis­te­ten Zah­lun­gen aus einem Sti­pen­di­en-Son­der­pro­gramm zur Abfe­de­rung der durch die Coro­na-Pan­de­mie beding­ten Einnahmeausfälle in vol­ler ¶he als Ein­kom­men zu ver­steu­ern hat.

In dem Streit­fall hat­te der Kläger ein Sti­pen­di­um erhal­ten, das aus einem Sofort-Hil­fe­pa­ket stamm­te, mit dem die wirt­schaft­li­chen Aus­wir­kun­gen der Coro­na-Pan­de­mie abge­mil­dert wer­den soll­ten. Die Mit­tel dien­ten ins­be­son­de­re dazu, das Kul­tur­le­ben während der Pan­de­mie wie­der­zu­be­le­ben und lang­fris­tig zu erhal­ten. Die Antrag­stel­len­den muss­ten zwar ihre künst­le­ri­sche oder kura­to­ri­sche ¤tigkeit bele­gen, die Zuwen­dun­gen wur­den jedoch nicht von einer Jury, son­dern in einem Los­ver­fah­ren ver­ge­ben. In dem Ein­kom­men­steu­er­be­scheid für das Streit­jahr berück­sich­tig­te das Finanz­amt die Sti­pen­di­en­zah­lung als ein­kom­men­steu­er­pflich­ti­ge Betriebs­ein­nah­me. Mit sei­nem erfolg­lo­sen Ein­spruch und der Kla­ge mach­te der Kläger gel­tend, dass das Sti­pen­di­um nach § 3 Nr. 44 Ein­kom­men­steu­er­ge­setz (EStG) steu­er­frei sei, weil es der ¶rderung der künst­le­ri­schen Ent­wick­lung bzw. Fort­bil­dung diene.

Das Gericht hat dage­gen ent­schie­den, dass die Vor­aus­set­zun­gen die­ser Vor­schrift nicht erfüllt sei­en, weil der Kläger sich im Streit­jahr nicht in einer Aus- oder Fort­bil­dung befun­den habe. Die ¶rderung der For­schung oder der wis­sen­schaft­li­chen oder künst­le­ri­schen Aus­bil­dung oder Fort­bil­dung set­ze vor­aus, dass die Maßnahme dar­auf gerich­tet sei, in einem aus­geüb­ten Beruf auf dem Lau­fen­den zu blei­ben und den jewei­li­gen Anfor­de­run­gen gerecht zu wer­den. Die vom Kläger vor­ge­leg­ten Unter­la­gen beleg­ten dies nicht. Viel­mehr sei mit dem Zuschuss der Zweck ver­folgt wor­den, die künst­le­ri­sche ¤tigkeit ange­sichts der wirt­schaft­li­chen Aus­wir­kun­gen der Coro­na-Pan­de­mie fortzuführen.

FG Ber­lin-Bran­den­burg, Pres­se­mit­tei­lung vom 03.01.2023 zum Urteil 10 K 10005/22 vom 25.11.2022

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