Aktuelle Informationen2018-02-26T13:29:37+00:00

 

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Neue Vergütungsregeln zur Grundsteuererklärung in Kraft

Zur Ermitt­lung der Ver­gü­tung der Feststellungserklärungen für Grund­steu­er­zwe­cke ist eine neue spe­zi­el­le Abrech­nungs­norm in Kraft getre­ten. Dar­auf weist der Deut­sche Steu­er­be­ra­ter­ver­band (DStV) hin.

Mit § 24 Abs. 1 Nr. 11a Steu­er­be­ra­ter­ver­gü­tungs­ver­ord­nung (StBVV) besteht ab sofort eine ein­heit­li­che Berech­nungs­grund­la­ge, wel­che unabhängig vom kon­kre­ten ¤ndermodell bun­des­weit anwend­bar ist. Steu­er­be­ra­ter erhal­ten danach für die Anfer­ti­gung der Erklärung zur Fest­stel­lung oder Fest­set­zung für Zwe­cke der Grund­steu­er im Rah­men des ab dem Jahr 2025 anzu­wen­den­den Grund­steu­er­rechts 1/20 bis 9/20 einer vol­len Gebühr nach Tabel­le A zur StBVV.

Im Ein­zel­nen gilt: Für alle Bundesländer, in denen nach dem Bewer­tungs­ge­setz oder den jewei­li­gen Lan­des­ge­set­zen ein Grund­steu­er­wert fest­ge­stellt wird, wird als Gegen­stands­wert der Grund­steu­er­wert, min­des­tens jedoch ein Betrag von 25.000 Euro zugrun­de gelegt. Dies betrifft der­zeit die ¤nder Baden-Würt­tem­berg (sog. modi­fi­zier­tes Boden­wert­mo­dell), Ber­lin, Bran­den­burg, Bre­men, Meck­len­burg-Vor­pom­mern, Nord­rhein-West­fa­len, Rhein­land-Pfalz, Sach­sen-Anhalt, Schles­wig-Hol­stein und Thü­rin­gen sowie das Saar­land und Sach­sen (mit jeweils abwei­chen­der Steuermesszahl).

Für alle ¤nder, in denen abwei­chend vom Bun­des­mo­dell auf Grund­la­ge der dor­ti­gen Grund­steu­er­ge­set­ze kein ent­spre­chen­der Grund­steu­er­wert vor­liegt, wird ein ent­spre­chen­der fik­ti­ver Grund­steu­er­wert für die Berech­nung der Gebühr zugrun­de gelegt. Auch hier sind min­des­tens 25.000 Euro anzu­set­zen. Zur Ermitt­lung des fik­ti­ven Grund­steu­er­werts ist der Grund­steu­er­mess­be­trag durch die jeweils gel­ten­de Grund­steu­er­mess­zahl nach § 15 Abs. 1 Nr. 2 Buchst. a Grund­steu­er­ge­setz (GrStG) zu divi­die­ren. Dies betrifft der­zeit die ¤nder Bay­ern (sog. Flächenmodell), Ham­burg (sog. Wohn­la­gen­mo­dell), Hes­sen (sog. Flächen-Faktor-Modell) und Nie­der­sach­sen (sog. Flächen-Lage-Modell).

Die neue Abrech­nungs­norm ist Teil der Vier­ten Ver­ord­nung zur Änderung der Steu­er­be­ra­ter­ver­gü­tungs­ver­ord­nung (StBVV). Sie wur­de nach Zustim­mung durch den Bun­des­rat am 17.06.2022 im Bun­des­ge­setz­blatt ver­kün­det (BGBl. I 2022, S. 877) und ist am Fol­ge­tag in Kraft getre­ten. Der Deut­sche Steu­er­be­ra­ter­ver­band e.V. (DStV) begrüßt die recht­zei­ti­ge Schaf­fung einer kon­kre­ten Berech­nungs­grund­la­ge. Er hat­te sich ange­sichts des engen Zeit­rah­mens zur Ein­rei­chung der Erklärungen von Anfang Juli bis Ende Okto­ber 2022 für eine schnel­le Anpas­sung der StBVV ausgesprochen.

Abwei­chend von der spe­zi­el­len Abrech­nungs­norm des § 24 Abs. 1 Nr. 11a StBVV können Steu­er­be­ra­ter mit ihren Man­dan­ten auch eine geson­der­te Ver­gü­tungs­ver­ein­ba­rung tref­fen. Dies setzt aller­dings nach § 4 StBVV unter ande­rem eine ent­spre­chen­de Erklärung des Auf­trag­ge­bers in Text­form vor­aus. Ver­ein­bart wer­den kann so etwa auch eine Abrech­nung nach Zeit­ge­bühr oder eine pau­scha­le Vergütung.

DStV, Mit­tei­lung vom 22.06.2022

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