Aktuelle Informationen2018-02-26T13:29:37+00:00

 

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Spenden 2017: Steuerpflichtige spendeten 5,9 % mehr als im Vorjahr

Im Jahr 2017 haben 11,1 Mil­lio­nen Steu­er­pflich­ti­ge in Deutsch­land rund 6,7 Mil­li­ar­den Euro als Spen­den in ihrer Steuererklärung ange­ge­ben. Wie das Sta­tis­ti­sche Bun­des­amt (Desta­tis) mit­teilt, stieg die Spendenhöhe damit um 5,9 % im Ver­gleich zum Jahr 2016. Die tatsächliche Zahl der Men­schen, die gespen­det haben, war ver­mut­lich sogar höher, da steu­er­lich zusam­men­ver­an­lag­te Ehe­paa­re und Per­so­nen in ein­ge­tra­ge­nen Lebens­part­ner­schaf­ten als ein Steu­er­pflich­ti­ger gezählt wer­den. Der mitt­le­re Spen­den­be­trag lag gemes­sen am Medi­an bei 122 Euro.

Der Medi­an liegt genau in der Mit­te der Spen­den­ver­tei­lung. Das bedeu­tet, dass die ¤lfte der Steu­er­pflich­ti­gen weni­ger oder genau den Medi­an spen­de­te, die ande­re ¤lfte spen­de­te mehr. Die­ser Wert blieb im Ver­gleich zum Vor­jahr nahe­zu unverändert.

Mitt­le­rer Spen­den­be­trag stieg mit dem Einkommen

Bei Steu­er­pflich­ti­gen mit einem jährlichen Ein­kom­men von weni­ger als 20 000 Euro lag der Medi­an im Jahr 2017 bei 100 Euro. Die mitt­le­re Spen­de von Steu­er­pflich­ti­gen mit einem Ein­kom­men zwi­schen 100 000 und 500 000 Euro war mehr als dop­pelt so hoch – rund 270 Euro. Betrug das Ein­kom­men eine hal­be Mil­li­on Euro oder mehr, lag der Medi­an bei knapp 1 270 Euro. Die Spen­den die­ser Grup­pe mach­ten 18,6 % der gesam­ten Spen­den­sum­me aus. Im Vor­jahr betrug der Anteil noch 19,3 %.

Anteil und Spendenhöhe vari­ier­te regional

Die Spen­den­be­reit­schaft war regio­nal sehr unter­schied­lich. Am höchsten lag sie 2017 im Saar­land. Dort gaben rund 72 % der Steu­er­pflich­ti­gen eine Spen­de in ihrer Steuererklärung an. Dahin­ter lagen Bay­ern mit 53 % und Baden-Würt­tem­berg mit 47 %. In Meck­len­burg-Vor­pom­mern und Sach­sen-Anhalt mach­te nur ein Fünf­tel der Steu­er­pflich­ti­gen (20 %) eine Spen­de in ihrer Steuererklärung gel­tend. Damit lagen sie unter­halb des Bun­des­durch­schnitts von 39 %.

Auch die Spendenhöhe vari­ier­te regio­nal stark. Die ¤lfte der Steu­er­pflich­ti­gen in Ham­burg spen­de­te mehr als 180 Euro, gefolgt von Bre­men und Ber­lin mit einem Medi­an von 160 Euro. In Sach­sen, Sach­sen-Anhalt und Thü­rin­gen lag die mitt­le­re Spen­de mit 100 Euro am niedrigsten.

Zu den Spen­den im steu­er­recht­li­chen Sinn zählen Spen­den zur ¶rderung steu­er­be­güns­ti­gen­der Zwe­cke, also zum Bei­spiel zur ¶rderung von Wis­sen­schaft, For­schung, Reli­gi­on oder Umwelt­schutz. Es kann sich aber auch um Spen­den in den Vermögensstock einer Stif­tung oder um Spen­den an poli­ti­sche Par­tei­en und unabhängige ¤hlervereinigungen han­deln. Die Spen­den zur ¶rderung steu­er­be­güns­ti­gen­der Zwe­cke mach­ten mit 6,2 Mil­li­ar­den Euro im Jahr 2017 den größten Anteil aus (91 %). In den Vermögensstock einer Stif­tung wur­den 0,3 Mil­li­ar­den Euro (5 %) gespen­det. An poli­ti­sche Par­tei­en und unabhängige ¤hlervereinigungen gin­gen 0,25 Mil­li­ar­den Euro bezie­hungs­wei­se 3,7 %.

Metho­di­scher Hinweis:

Die Berech­nun­gen basie­ren auf der Lohn- und Ein­kom­men­steu­er­sta­tis­tik 2017. Die­se Sta­tis­tik ist auf­grund der lan­gen Fris­ten zur Steu­er­ver­an­la­gung erst etwa drei­ein­halb Jah­re nach Ende des Ver­an­la­gungs­jah­res verfügbar.

Sta­tis­ti­sches Bun­des­amt, destatis.de, Pres­se­mit­tei­lung vom 8.12.2021

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